Geschichte erleben am Chrysopraswehr
Bad Blankenburger Schüler erforschen den Goldabbau in der Schwarza und die Geschichte des Chrysopraswehres.
Kirche, Rathaus, Burg Greifenstein: Viele Sehenswürdigkeiten zählt die Stadt Bad Blankenburg. Was es mit ihnen auf sich hat, ist nicht immer bekannt. Abhilfe schaffen jetzt zwei neue Schautafeln am Chrysopraswehr.
„Die Tafeln sensibilisieren für die Geschichte des Wehres und des Goldwaschens im Schwarzatal“, erklärt Geschichtslehrerin Tanja Janca-Schubert und betont gleichzeitig die Bedeutung der Vergangenheit für das Selbstverständnis: „Nur wer weiß, woher er kommt, weiß auch, wohin er geht“.
Aus der Bevölkerung kam der Wunsch, ortsgeschichtlich wichtige und interessante Daten auf Dauer erfahrbar zu machen. Das Layout für die Schautafeln hat ein mehrköpfiges Gremium, bestehend aus Schülern der Geschwister-Scholl-Regelschule Bad Blankenburg gemeinsam mit Akteuren des einheimischen Kurstadt-Vereins, erarbeitet. Die Texte lieferten Heimatpfleger Wolfgang Künzel und der kürzlich verstorbene Heimatforscher und Buchautor Rolf-Peter Hermann Ose. Die Experten griffen dabei auf ihre in Jahrzehnten akribisch recherchierten Daten zur Ortsgeschichte zurück. Wer sich auf die Spuren des glitzernden Edelmetalls begeben will, der ist in der Region bekanntlich goldrichtig. Schließlich gilt die Schwarza als einer der goldreichsten Flüsse in Thüringen. Meist werden aber nur winzige Splitter des Edelmetalls gefunden.
Erfahren, woher das Wehr seinen Namen hat
Zwei örtliche Bürgerinitiativen hatten sich für den Erhalt des 170 Jahre alten Wehrs eingesetzt. Sie sammelten 3500 Unterschriften für eine Petition. Es gilt als wichtiges Zeugnis historischer Wasserbaukunst und als touristischer Anziehungspunkt der Region. Für die fast zweijährige Sanierung hatte das Land 1,2 Millionen Euro bereitgestellt.
„Die Recherche zum Projekt führte uns zu den verschiedensten Stellen, unter anderen in das Stadtarchiv. Das brachte viel Interessantes zu Tage. Für mich war beispielsweise neu, dass unsere Schwarza als einer der goldreichsten Flüsse in Thüringen gilt“, sagt Schülerin Lara Hauke.
Ihre Mitschülerin Leonie Born fand dagegen die Geschichte des Chrysopraswehres ganz besonders spannend. „So konnte ich erfahren, warum es nach einem Halbedelstein benannt und 2006 in die Liste der denkmalgeschützten Anlagen des Freistaats aufgenommen wurde“, so die Zehntklässlerin. Heike Töpfer, Vorsitzende des Kurstadtvereins Bad Blankenburg, dankte vor Ort allen am Projekt Beteiligten sowie dem Landratsamt für die finanzielle Unterstützung.
Quelle: OTZ Saalfeld-Rudolstadt